Was sind eigentlich Glaubenssätze?
Jeder Mensch hat seine ganz eigenen Glaubenssätze in den verschiedensten Bereichen. Eine ganz individuelle Mischung – ähnlich einem gebundenen Blumenstrauß, der auch mit anderen Blumensträußen nicht identisch ist.
Glaubenssätze sind Prägungen und Überzeugungen, die du in Bezug auf dich selbst und deine Umwelt in dir trägst und die letztlich dein Denken und Handeln beeinflussen und auch stabilisieren. Erst, wenn sie dich blockieren, rücken sie im Coaching in den Fokus.
Einschränkende und positive Glaubenssätze
Es gibt limitierende Glaubenssätze (z.B. „Ich kann mich nie entscheiden“), die dich einschränken und belasten können, aber auch positive Glaubenssätze (z.B. „Ich bin ein Gewinner“), die dich bestärken und dir Kraft geben. Jeder limitierende Glaubenssatz kannst du, sobald er aufgedeckt wurde, im Coaching in einen positiven kraftvollen Glaubenssatz verwandeln.
Glaubenssätze sind Verallgemeinerungen
Deine persönlichen Glaubenssätze wendest du im Sinne von Verallgemeinerungen immer wieder in deinem Alltag an, sowohl privat als auch beruflich oder in Projektion auf deine Umwelt. Einmal geprägt, taucht der Glaubenssatz immer wieder auf und gibt vor, wie du verschiedene Dinge, Themen oder Situationen beurteilst.
Ein Klassiker ist da z.B. der Glaubenssatz „Erfolg kann ich nur haben, wenn ich fleißig bin und viel arbeite“. Ein Glaubenssatz, der oft auf die Redewendung „Ohne Fleiß kein Preis“ , ein Klassiker aus meiner Generation, zurückgeht. Der Glaubenssatz sorgt dafür, dass Dinge erst dann als Erfolg gesehen werden, wenn sie mit viel Einsatz und Engagement erreicht wurden. In Folge werden die „leichten“ Erfolge, die sich rasch einstellen oder mit Spaß verbunden sind, dann nicht als Erfolg gewertet. Und dabei sind gerade diese Erfolge es besonders wert, gefeiert zu werden!
Du bist dir deiner Glaubenssätze meist nicht bewusst
Meist bist du dir deiner Glaubenssätze nicht bewusst und wunderst dich vielleicht an der einen oder anderen Stelle, warum du immer wieder mit gleichen Situationen Probleme bekommst. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das nicht „Nein-Sagen“ können. Dahinter könnte ein Glaubenssatz stehen, der vielleicht heißt „Ich muss für Andere da sein“. Hier wird es zur unumstößlichen Pflicht, für andere unter allen Umständen da zu sein. Der Glaubenssatz verhindert, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse wahrnehmen, z.B. ob wir gerade Kapazitäten frei haben oder auch Lust darauf haben, dem anderen zu helfen.
Bei unlogischen Folgerungen sollte man immer an Glaubenssätze denken
Glaubenssätze sind Aussagen, welche du als absolute Wahrheit ansiehst und niemals hinterfragst, egal wie unlogisch sie erscheinen mögen. Ganz im Gegenteil, wenn uns Situationen mitunter total unlogisch erscheinen, steckt sogar meist ein limitierender Glaubenssatz dahinter! Ein Beispiel hierfür wäre z.B. der Glaubenssatz „Ich muss tapfer sein“. Wer sagt eigentlich, dass du tapfer sein musst? Es passiert nichts, wenn du es gerade heraus sagst, dass du Kummer hast oder dir etwas weh tut. Ganz im Gegenteil, nur, wenn du es kommunizierst, wirst du auch Hilfe und Unterstützung bekommen. Doch dein Glaubenssatz verhindert in diesem Moment, dass du Jemanden um Hilfe bitten kannst! Der bearbeitete Glaubenssatz könnte „Ich darf um Hilfe bitten“ oder „Ich sage, wenn mir etwas nicht passt“ oder auch ganz anders lauten. Die neuen Glaubenssätze entstehen übrigens individuell aus der Glaubenssatzarbeit heraus. Sie werden direkt vom Klienten formuliert und nicht von mir als Coach vorgegeben!