
Dein Fokus macht den Unterschied
Was siehst du auf dem Titelbild zuerst?
Das dumpfe Braun des alten Laubs oder die strahlend gelben Frühlingsblüten?
Die Vergänglichkeit oder den Neuanfang?
Diese kleine Entscheidung passiert in Sekunden und beeinflusst, wie du dich dabei fühlst.
Dein persönlicher Fokus entscheidet, ob du dich vom Thema „Vergänglichkeit“ mit Emotionen wie Abschied und Trauer vereinnahmen lässt oder ob das Thema „Neuanfang“ bei dir Glücksgefühle und Hoffnung auslösen.
Steigere deine Resilienz, indem du deinen Fokus auf das Positive ausrichtest.
Mit den Jahren wird dieser Fokus noch wertvoller. Denn gerade im Alter können wir wählen, ob wir vor allem das sehen, was nicht (mehr) geht oder das, was noch gut läuft.
Die Positive Psychologie belegt, dass Menschen, die bewusst auf das achten, was gut läuft, zufriedener, gesünder und stressresistenter leben und somit auch resilienter sind. Dieser positive Fokus ist wie ein innerer Schutzschirm. Und du kannst ihn in jedem Alter, ähnlich, wie einen Muskel regelmäßig trainieren.
Drei Mini-Impulse für dein Fokus Training
1. Achte auf deine Sprache
Denn Sprache dient nicht nur der Kommunikation, sie beeinflusst auch, wie wir denken und wie wir uns fühlen. Oft machen schon kleine Unterschiede in der Formulierung einen großen Unterschied im Erleben.
Nimm beispielsweise den Satz „Ich darf wegen meines Zuckers keinen Kuchen essen.“ Spürst du die Einschränkung, die er vermittelt?
Würdest du aber sagen „Ich verzichte gerade auf Süßes, um meinen Blutzuckerspiegel zu senken.“, dann klingt das nach einer bewussten Entscheidung voller Selbstfürsorge.
Beide Aussagen beschreiben dieselbe Situation, aber mit völlig anderer Wirkung! In der zweiten Variante übernimmst du Verantwortung und gestaltest aktiv. Das stärkt dein Lebensgefühl und deine Selbstwirksamkeit.
Auch der Klassiker „Ich muss nachher noch einkaufen gehen“ klingt nach Zwang. Ein einfaches „Ich gehe nachher noch einkaufen“ fühlt sich nach selbst getroffene Entscheidung an. Es lohnt sich wirklich, dir selbst mal bewusst zuzuhören …
2. Nimm wahr, was gut läuft
Oft richten wir unseren Blick automatisch auf das, was fehlt oder nicht gut funktioniert. Resilienz entsteht jedoch, wenn wir regelmäßig bewusst festhalten, was gut ist.
Setze dich doch mal hin und schreibe auf ein Blatt Papier alles auf, was in deinem Leben gerade gut läuft, dich glücklich macht oder worauf du stolz bist.
Vielleicht denkst du am Anfang, das Blatt Papier bekomme ich nie voll. Aber bleib dran, am Ende wird dir der Platz vielleicht gar nicht reichen.
Und dazu zählen dann nicht nur die großen Punkte, wie meine Arbeit, meine Beziehung und mein Sport. Schreibe detaillierter auf, was genau in deiner Beziehung gut läuft. Je konkreter, desto besser.
Wenn du möchtest, hänge dir deine Liste an einen Ort, wo du immer wieder einen Blick darauf werfen kannst, wie z.B. an den Kühlschrank, über den Badspiegel oder in die Schrankinnenseite. So rufst du dir jeden Tag in Erinnerung, dass dein Leben voller kleiner Erfolge und schöner Momente steckt.
3. Sei dankbar, jeden Abend für den vergangenen Tag
Dankbarkeit ist einer der wirksamsten „Resilienz-Booster“. Sie verändert unseren inneren Blick und lässt uns leichter durchs Leben gehen.
Lege dir ein schönes Notizbuch zu und schreibe jeden Abend regelmäßig drei Dinge auf, die an diesem Tag gut gelaufen sind oder dir Freude gemacht haben. Hier zählt jede Kleinigkeit, vom Sonnenstrahl am Morgen, über ein leckeres Essen bis hin zu einem ermutigenden Gespräch. Sammle diese Momente wie Edelsteine in einer Schatzkiste und du wirst mit der Zeit ein ganz neues inneres Bild von Deinem Leben entwickeln.
Wenn du dann später mal in deinem Notizbuch blätterst, wirst du staunen, wie viele positive Momente dein Alltag enthält, die sonst unbemerkt geblieben wären.
Resilienz lässt sich bereits mit solch ganz kleinen, achtsamen Schritten, wie kurz innehalten, bewusst wahrnehmen und freundlich wertschätzen, trainieren. Mit der Zeit lenkst du damit automatisch deinen Fokus auf das, was gut läuft. Und du wirst dann auch ganz bestimmt den Aufbruch im Titelbild sehen und spüren können.
Und deinen Fokus auf das, was gut läuft auszurichten ist die beste Voraussetzung für ein glückliches und zufriedenes Leben voller Resilienz und Leichtigkeit.
Viel Spaß beim Trainieren.